Säureschutzmantel
Synonym: Hautschutzmantel
Definition
Der Säureschutzmantel ist ein durch die Schweiß- und Talgdrüsen gebildeter Hydrolipidfilm auf der Haut, der einen pH-Wert von etwa 4,5 besitzt und sie vor dem Austrocknen sowie vor Noxen und Mikroorganismen schützt.
Hintergrund
Das Konzept des Säureschutzmantels ist umstritten, da viele pathogene Bakterien sich auch in einem schwach sauren Milieu vermehren können. Es wird vor allem von Herstellern so genannter "pH-freundlicher" Körperreinigungsprodukte verbreitet und dient in erster Linie der Produktdifferenzierung.
Die Schutzfunktion ist wahrscheinlich nicht allein dem erniedrigten pH-Wert zuzurechnen, sondern ist das Ergebnis des Zusammenspiels mehrerer Sekrete der Hautdrüsen. Der durch die Absonderungen der Schweiß- und Talgdrüsen entstehende Hautfilm enthält neben Wasser, Elektrolyten, Harnsäure und Harnstoff bakterizide Peptide und Fettsäuren. Diese chemische Barriere verhindert im Zusammenspiel mit der an dieses Biotop angepassten Hautflora das Wachstum nicht-residenter Mikroorganismen. Die aus den Talgdrüsen stammenden Fette lagern sich darüber hinaus in die Hornschicht der Haut ein und machen sie wasserabweisend und geschmeidig.
Quellen
- Biologie-Anatomie-Physiologie, Nicole Menche (Hrsg.), 7. Auflage 2012, Urban & Fischer Verlag
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