Streudepolarisation
Synonyme: Streudepolarisierung, kortikale Streudepolarisierung
Englisch: spreading depression, cortical spreading depression
Definition
Die Streudepolarisation, kurz SD, bezeichnet eine sich langsam über den Kortex ausbreitende Depolarisation. Sie ist in der Regel auf eine Hemisphäre beschränkt.
Pathophysiologie
Ursächlich für eine Streudepolarisation sind erhöhte extrazelluläre Kalium- und Glutamat-Konzentrationen. Durch deren Diffusion in den extrazellulären Raum verschieben sich die Ionengradienten. Folglich kommt es zu einer Depolarisation der umliegenden Neurone und Gliazellen des Kortex, die sich mit einer charakteristischen Geschwindigkeit von 3 bis 5 mm/min ausbreitet. Die Umverteilung der Ionen ist dabei an einen Wassereinstrom in die Zellen gekoppelt.
Die Ursache für die Störung der Ionenhomöostase ist nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden Dysfunktionen der Na/K-ATPase und der NMDA-Rezeptoren.[1][2]
Klinik
Die Streudepolarisation hat klinische Relevanz als Auslöser für die Migräneaura sowie bei der Schädigung von Hirnarealen nach einem Schlaganfall oder Trauma.
Mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) oder Elektroenzephalographie (EEG) kann eine Streupolarisation detektiert werden.
Quellen
- ↑ Frontiers in Neurology, abgerufen am 18.12.2021
- ↑ Elsevier ScienceDirect, abgerufen am 18.12.2021
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