Englisch: solanezumab
Solnezumab ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen beta-Amyloid gerichtet ist und zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt wurde. In zulassungsrelevanten Phase-III-Studien verfehlte der Wirkstoff die primären Endpunkte.
Solanezumab ist ein monoklonaler Antikörper und wird als solcher biotechnologisch produziert.
Solanezumab ist gegen das fehlgefaltete Protein beta-Amyloid gerichtet, das häufig in Gehirnen von Alzheimer-Patienten abgelagert wird. Hierbei handelt es sich um ein Protein, dessen pathophysiologische Bedeutung noch (2020) weitgehend unklar ist, aber mit dem Auftreten einer Alzheimer-Demenz korreliert.
Solanezumab wurde entwickelt, um die Bildung neuer beta-Amyloid-Ablagerungen zu verhindern und den Abbau derselben zu induzieren und hierdurch das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.[1]
In einer Phase-I-Studie wurde die Verträglichkeit des Arzneistoffs belegt. Es kam lediglich zu Reaktionen an der Einstichstelle. Während eine Abnahme des beta-Amyloids gezeigt werden konnte, blieben die kognitiven Parameter unverändert.[2]
Eine Phase-II-Studie zeigte, dass nach Gabe des Medikaments die Konzentration an beta-Amyloid im Blutplasma anstieg. Der Grund hierfür ist, dass Solanezumab das in den Plaques abgelagerte beta-Amyloid freisetzt. Das Gleichgewicht wurde also von der abgelagerten Form zur ungebundenen Form verschoben. Die Dosis betrug 400 mg wöchentlich.[3]
Im Rahmen groß angelegter Phase-III-Studien (EXPEDITION-1 und EXPEDITION-2) konnte Solanezumab das Fortschreiten der Erkrankung bei Patienten mit moderater Symptomatik nicht herauszögern. Lediglich bei Patienten, die zu Studienbeginn nur leichte Ausfallerscheinungen zeigten, konnte ein positiver Effekt auf den ADAS-Cog (Alzheimer's Disease Assessment Scale - Cognitive) beobachtet werden. Daraufhin wurde eine weitere Phase-III-Studie (EXPEDITION-3) gestartet, die diesen Effekt genauer untersuchen sollte. Im Jahr 2016 zeichnete sich auch hier ein Misserfolg ab, da die primären Endpunkte nicht erreicht wurden.[4]
Tags: Alzheimer, Arzneistoff
Fachgebiete: Gerontologie, Neurologie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 27. Januar 2020 um 16:10 Uhr bearbeitet.
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