Siedepunkt
Abkürzung: Sdp.
Synonyme: Verdampfungspunkt, Kochpunkt
Englisch: Boiling point
Definition
Als Siedepunkt wird in der Thermodynamik jener physikalische Zustand bezeichnet, in dem das Verhältnis aus Sättigungstemperatur und Sättigungsdampfdruck die Verdampfung eines Reinstoffes bewirkt. Beim Sieden geht der Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand über. Den umgekehrten Vorgang nennt man Kondensation.
Ein Phasenübergang von flüssig zu gasförmig unterhalb des Siedepunktes wird als Verdunstung bezeichnet.
Hintergrund
Der Siedepunkt eines Stoffes ist vom Stoff selbst und dem Druck (Sättigungsdampfdruck) abhängig. Bei Reinstoffen ist der Siedepunkt identisch mit dem Kondensationspunkt. Der Siedepunkt wird immer bei Normaldruck (1013,25 hPa) angegeben und liegt bei reinem Wasser unter Normaldruck bei 100 C° bzw. bei 373,16 Kelvin. Bei Stoffgemischen kann kein Siedepunkt, sondern nur ein Siedebereich angegeben werden.
Siedevorgang
Beim Erhitzen einer Flüssigkeit wird die zugeführte thermische Energie (Wärme) in eine Teilchenbewegung umgewandelt. Beim Wechsel des Aggregatzustandes bleibt die Temperatur zunächst konstant, wenn auch der Druck konstant bleibt. Die gesamte zugeführte thermische Energie wird für die Zustandsänderung verbraucht. Wenn der Siedepunkt erreicht wird, so werden bei weiterer Energiezufuhr die Wechselwirkungen der Teilchen untereinander gelöst, so dass die Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand übergehen. Die Energie, die für die Verdampfung von einem Mol eines Stoffes benötigt wird, wird als Verdampfungsenthalpie bezeichnet. Wenn schließlich alle Teilchen der Flüssigkeit in der Gasphase angelangt sind, steigt die Temperatur wieder an.
um diese Funktion zu nutzen.