Sick-Building-Syndrom
Synonym: Gebäudekrankheit
Englisch: sick building syndrome
Definition
Das Sick-Building-Syndrom, kurz SBS, beschreibt unspezifische Krankheiten und Symptome, welche nach längerem Aufenthalt in einem Gebäude auftreten. In aller Regel verschwinden sie nach Verlassen des Gebäudes (d.h. nach Ende der Exposition) wieder.
Hintergrund
Ein Sick-Building-Syndrom liegt vor, wenn mindestens 10-20 % der exponierten Personen gesundheitliche Beschwerden aufweisen. Die Symptome lassen nach dem Verlassen des Gebäudes üblicherweise rasch nach, insbesondere bei längerer Abwesenheit und über das Wochenende.
Ursachen
Mögliche Ursachen sind:
- Mangelnde Lüftung
- Innenraumbelastung durch giftige Ausdünstungen, sogenannte flüchtige organische Verbindungen (z.B. aus neu angebrachten Materialien wie Boden- und Teppichkleber) und Gifte aus Möbeln (Lacke und Farben), Reinigungsmittel und Mineralstoffe aus Dämmmaterialien und Biozide
- Schimmelpilze, Milben, Bakterien und deren Ausscheidungen (oft durch nicht oder schlecht gewartete Klimaanlagen)
Symptome und Beschwerden
Die Krankheitsbilder sind interindividuell sehr unterschiedlich. Zu den möglichen Symptomen zählen Reizungen der Augen-, Nasen- und Rachenschleimhaut, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Weiterhin können Allergien, Schädigung des Immunsystems, sowie Störungen der Nieren- und Leberfunktion auftreten.
Diagnose
Da es sich um ein kollektives Phänomen handelt, kann man eine Diagnose am besten durch eine vergleichende Befragung der Betroffenen stellen. Mehrere Fragebögen stehen zur Verfügung:
- Befindensfragebogen nach Kröling
- Fragebogen des Örebro Hospitals in Schweden
- Befindensfragebogen von Seeber
- Fragebogen zum Befinden am Arbeitsplatz von Bullinger et al.
- Innenraumfragebogen von Wiesmüller et al.
Therapie
Da es sich um ein nicht klar definiertes Krankheitsbild handelt, besteht die einzige Therapie in der Beseitigung der Ursache, zum Beispiel durch bessere Belüftung oder Luftfilter.
Literatur
- Wiesenmüller und Bischof. Gebäudebezogene Gesundheitsstörungen. Praktische Arbeitsmedizin; 2006
um diese Funktion zu nutzen.