Selektive proximale Vagotomie
Englisch: selective proximal vagotomy
1. Definition
Die selektive proximale Vagotomie, kurz SPV, ist ein operatives Verfahren der Ulcuschirurgie zur Behandlung von Magen- oder Dünndarmgeschwüren.
siehe auch: Vagotomie
2. Verfahren
Die selektive proximale Vagotomie umfasst die selektive chirurgische Durchtrennung der die proximalen Magenanteile innervierenden vagalen Fasern unter Schonung der Nervenfasern, die zum Pylorus ziehen (vorderer und hinterer Latarjet-Nerv).
3. Hintergrund
Ursache des Ulcus ventriculi bzw. duodeni ist ein Missverhältnis von protektiven Faktoren der Magenschleimhaut (Muzin) und HCl-Sekretion der Parietalzellen. Letztere unterliegt einem nervalen Stimulus durch den Nervus vagus.
4. Indikation
Aufgrund effektiver sekretionsinhibierender Pharmaka (Protonenpumpenhemmer, H2-Blocker) findet die selektive proximale Vagotomie nur bei therapierefraktären schweren Verlaufsformen Anwendung.
siehe auch: gastroduodenale Ulkuskrankheit, Magendrüse