Schwerlast-Rettungswagen
Definition
Ein Schwerlast-Rettungswagen, kurz S-RTW, ist ein spezielles Rettungsmittel im deutschen Rettungsdienst, das für die Versorgung und den Transport adipöser Patienten ausgelegt ist, die aufgrund von Gewicht oder Umfang nicht mit einem regulären Rettungswagen transportiert werden können. Die Notfallausstattung entspricht der eines regulären RTWs. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über Schwerlasttragetücher, verstärkte Vakuummatratzen, großformatige Umlagerungshilfen und eine Schwerlasttrage.
Hintergrund
Der Notfalltransport adipöser Patienten ist eine Herausforderung, da Standardtragestühle, Fahrtragen und Tragetücher i.d.R. nur für Lasten bis etwa 150–220 kg ausgelegt sind.
Ab den 2000er-Jahren etablierten viele Rettungsdienstträger spezielle Schwerlast-Rettungswagen. Diese Fahrzeuge boten systematisch erhöhte Traglasten, hydraulische Liftsysteme und erweitert nutzbare Innenräume.
Notwendigkeit
Seit der breiten Einführung elektrischer Fahrtragen mit Traglasten bis etwa 320 kg sinkt die Notwendigkeit einer eigenen S-RTW-Vorhaltung. Moderne elektrische Tragen und Tragenverbreiterungen decken einen Großteil der Patientengrößen ab, für die früher ein S-RTW erforderlich war.
In urbanen Räumen werden Schwerlast-Rettungsmittel heute (2025) häufig in modulare Fahrzeugkonzepte integriert. Dazu gehören Kombinationen aus Schwerlast-RTW und Intensivtransportwagen auf LKW-basierten Plattformen, die flexibel schwerlast- und intensivmedizinische Transporte abdecken können.
Literatur
- S&K-Verlag: Schwerlast-RTW für Bayern, abgerufen am 17.11.2025
- Berufsfeuerwehr Paderborn: Sonderfahrzeuge im Rettungsdienst, abgerufen am 17.11.2025