Schmelzprisma
Englisch: enamel prism, enamel rod
Definition
Als Schmelzprismen bezeichnet man die im Elektronenmikroskop sichtbaren, kristallinen Grundeinheiten des Zahnschmelzes. Die Prismen bestehen aus stark mineralisiertem Hydroxylapatit, was den Zahnschmelz zur härtesten Struktur im Körper macht.
Aufbau
Schmelzprismen sind säulenförmig aufgebaut und haben einen Durchmesser von etwa 4–8 µm. Sie sind in parallelen Bündeln angeordnet und perpendikular (also im 90°-Winkel) zur Schmelzoberfläche ausgerichtet. Die Schmelzprismen werden von interprismatischem Schmelz umgeben, dessen Kristallorientierung abweicht und so stabilisierend wirkt.
Entwicklung
Die Bildung der Schmelzprismen beginnt im Glockenstadium der Odontogenese. Sie wird durch Ameloblasten gesteuert, spezialisierte Zellen des inneren Schmelzepithels. Diese Zellen scheiden eine organische Schmelzmatrix aus, die hauptsächlich aus nicht-kollagenen Proteinen besteht.
Bereits kurz nach der Sekretion lagern sich erste Apatitkristalle an, wodurch die Mineralisation beginnt. Während die Ameloblasten nach außen wandern, ordnen sie die Kristalle so an, dass Schmelzprismen entstehen. Der typische wellenförmige Verlauf der Prismen spiegelt die Bewegung der Ameloblasten wider und trägt zur hohen Härte des Zahnschmelzes bei.
Quellen
- StudySmarter - Schmelzprismen, abgerufen am 19.02.2025
- Wikipedia - Zahnschmelz, abgerufen am 19.02.2025
- Kenhub - Zahnschmelz, abgerufen am 19.02.2025
- Gängler et al. Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde - Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie, 3., unveränderte Auflage, Thieme, 2010