Kiemenfurche
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Synonyme: Sulcus branchialis, Schlundfurche
Definition
Als Kiemenfurchen oder Schlundfurchen bezeichnet man die von außen erkennbaren, ektodermalen Einsenkungen zwischen den Kiemenbögen. Die erste Kiemenfurche befindet sich z.B. zwischen dem 1. und 2. Kiemenbogen.
Die außen liegenden Kiemenfurchen haben ihre Entsprechung in Einstülpungen des Vorderdarms, den endodermalen Schlundtaschen.
Embryologie
- 1. Schlundfurche: Aus der ersten Schlundfurche bildet sich der äußere Gehörgang (Meatus acusticus externus), das äußere ektodermale Epithel des Trommelfells (Membrana tympani), der Großteil des Mittelohrs und das Antrum mastoideum
- 2. bis 4. Schlundfurche: Sie werden von den Schlundbögen im Entwicklungsprozess überlagert. Die lebhafte Proliferation des Mesoderms im 2. Schlundbogen führt zu einer Überlappung des 3. und 4. Schlundbogens. Dabei bildet sich kurzzeitig eine ektodermal ausgekleidete Höhle, der Sinus cervicalis. Im weiteren Verlauf der Embryonalentwicklung verschwindet er wieder und trägt daher nicht zu den Organanlagen des Embryos bei.
Klinik
Normalerweise verschliessen sich die Kiemenfurchen vollständig und überschüssiges Gewebe obliteriert. Erfolgen diese Vorgänge unvollständig, können Halsfisteln entstehen.
Fachgebiete:
Hör- und Gleichgewichtsorgan
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