Salvarsan
von lateinisch: salvare - retten, heilen, sanus - gesund
Synonyme: Arsphenamin, Ehrlich-Hata-606
Definition
Salvarsan ist ein von Paul Ehrlich und Sahatschiro Hata entwickeltes Chemotherapeutikum zur medikamentösen Therapie der Syphilis. Es fand nach der Erfindung der Penicilline unter anderem aufgrund seiner hohen Toxizität keine Anwendung mehr.
Wortbedeutung
Salvarsan bedeutet soviel wie "heilendes Arsen".
Chemie
Arsphenamin (Dioxydiamidoarsenobenzol) ist ein Gemisch aus zyklischen Arsenverbindungen mit Amino- und Hydroxygruppen als Substituenten des Benzolrings. Es besteht aus trimeren (Triaminotrihydroxy-arsenobenzol) und pentameren Verbindungen (Pentaaminopentahydroxy-arsenobenzol).
Geschichte
Beim Salvarsan handelt es sich um das erste synthetisch hergestellte Medikament zur Behandlung der Syphilis. Zuvor war diese mit toxischem Quecksilber behandelt worden.
Es gelang Paul Ehrlich im Jahre 1906 beim 606. Versuch, diese Verbindung herzustellen und somit einen gegenüber der Quecksilber-Behandlung aussichtsreicheren Therapieansatz zu entwickeln. Die Applikation war kompliziert, da Salvarsan sauerstoffempfindlich ist. Deshalb musste es in luftdichten Ampullen gelagert werden und vor der Injektion mit Natronlauge und Kochsalzlösung bearbeitet werden.
Salvarsan rief teils schwere Nebenwirkungen hervor, sodass die Rezeptur mehrfach angepasst wurde.
Bereits im 20. Jahrhundert wurde Salvarsan durch die heute gebräuchlichen und in der Anwendung gut verträglichen Penicilline abgelöst.
Die Versuche, die Ehrlich während der Salvarsanentwicklung durchführte, waren systematisch angelegt und gelten als erste Anwendung moderner Methoden der Arzneimittelentwicklung.
Literatur
- Medizinische Mikrobiologie, Suerbaum, 9. Auflage, Springer Verlag
- UKE, Medizinhistorisches Museum – Myosalvarsan-Präparat, abgerufen am 28.11.2023
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