Sakkadische Augenbewegungsstörung
Synonym: pathologische sakkadische Augenbewegungen
Definition
Als sakkadische Augenbewegungsstörung bezeichnet man schnelle, ruckartige Augenbewegungen (Sakkaden), die klinisch einem Nystagmus ähneln. Charakteristisch sind unwillkürliche, meist konjugierte Sakkaden, welche die Blickfixation unterbrechen und das Ausmaß kleinerer Korrekturbewegungen überschreiten.
Abgrenzung
Einteilung
Man unterscheidet zwei Gruppen sakkadischer Augenbewegungsstörungen:[1][2][3][4][5]
- Sakkadische Intrusionen: pathologische Sakkaden, bei denen sich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sakkaden ein abgrenzbares intersakkadisches Intervall mit regulärer Blickeinstellung findet
- Gegenrucke (Square wave jerks)
- Kippdeviationen (Square wave pulses, Makro Square Wave Jerks)
- Makrosakkadische Oszillationen
- Sakkadische Oszillationen: Auftreten pathologischer Sakkaden ohne abgrenzbares intersakkadisches Intervall, d.h. kontinuierlich ineinander übergehend. Typischerweise treten starke Oszillopsien auf.
Teilweise werden sakkadische Oszillationen in der Literatur auch den Intrusionen zugerechnet.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Cooper, Nystagmus and Other Ocular Oscillations. Neuroophthalmology Illustrated, Stanford School of Medicine, 2020.
- ↑ 2,0 2,1 Strupp, Straumann, Helmchen, Nystagmus und sakkadische Intrusionen. Die Neurologie & Psychiatrie, 2023.
- ↑ Lemos, Eggenberger, Saccadic intrusions - review and update. Current Opinion in Neurology, 2013.
- ↑ Deutsche Gesellschaft für Neurologie, S1-Leitlinie Augenmotilitätsstörungen inklusive Nystagmus im AWMF-Register, 2021
- ↑ Thömke, Augenbewegungsstörungen. In: Urban (Hrsg.), Klinisch-neurologische Untersuchungstechniken. 3., überarbeitete Auflage. Thieme Verlag Stuttgart, 2022.
Fachgebiete:
Augenheilkunde, Neurologie
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