Rumpfkonstruktion
Synonyme: Bogenbrücke, Bogensehnenbrücke, Bogensegenbrückenkonstruktion, parabolische Bogensehnenbrücke
Definition
Als Rumpfkonstruktion bzw. Bogensehnenbrückenkonstruktion bezeichnet man in der Veterinäranatomie das Zusammenspiel zwischen knöchernen, sehnigen und muskulären Anteilen im Rumpf, das für die Stabilisierung zuständig sind.
Prinzip
Das Zusammenspiel zwischen Wirbelsäule, Bauchmuskulatur und Brustkorb ergibt verbildlicht eine Bogensehnenbrücke. Die Körper der Brust- und Lendenwirbel stellen den Bogen dar, das Sternum und der Musculus rectus abdominis die Sehnen. Hinzu kommt die vertikale Verstrebung durch die Rippen und den Musculus transversus abdominis.
Konstruktion
Um die Bogensehnenkonstruktion anhand eines lebenden Beispieles erklären zu können, wird in der Regel das Pferd hinzugezogen. Dieses eignet sich aufgrund des speziellen Körperbaus und der Belastungssituation in der Vorwärtsbewegung besonders gut.
Rumpfkonstruktion am Beispiel Pferd:
Funktion
Die Wirbelsäule, die den Bogen bildet, ist durch die Art ihrer Verbindungen (Gelenke, Bänder, Bandscheiben) elastisch konstruiert. Der Tonus der Sehnen bestimmt die Krümmung. Außerdem werden sowohl Druck als auch Zug auf den Bogen an dessen Enden übertragen. Dadurch wird das Gewicht der Eingeweide, das an der Sehne zieht, über die vertikalen Verstrebungen auf die Wirbelsäule übertragen, wobei die Rückenmuskulatur den Brückenbogen stabilisiert.
Gliedmaßen
Die Rumpfkonstruktion hat auch einen wesentlichen Einfluss auf das Zusammenspiel mit den Gliedmaßen:
- Rückführen der Vorderextremität, Vorführen der Hinterextremität: Flexion der Wirbelsäule
- Vorführen der Vorderextremität, Rückführen der Hinterextremität: Extension der Wirbelsäule
Besonderheiten
Bei der Rumpfkonstruktion sollte man immer die tierartlichen Besonderheiten beachten. So gilt, dass bei den Fleischfressern die Wirbelsäulenkrümmung deutlich stärker ausgeprägt ist als bei den Pflanzenfressern. Außerdem liegen auch Unterschiede im Nackenband, dem Ligamentum nuchae, vor sowie weiteren elastischen Elementen (z.B. Tunica flava).
um diese Funktion zu nutzen.