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Rumpfkonstruktion

Synonyme: Bogenbrücke, Bogensehnenbrücke, Bogensegenbrückenkonstruktion, parabolische Bogensehnenbrücke

1. Definition

Als Rumpfkonstruktion bzw. Bogensehnenbrückenkonstruktion bezeichnet man in der Veterinäranatomie das Zusammenspiel zwischen knöchernen, sehnigen und muskulären Anteilen im Rumpf, das für die Stabilisierung zuständig sind.

2. Prinzip

Das Zusammenspiel zwischen Wirbelsäule, Bauchmuskulatur und Brustkorb ergibt verbildlicht eine Bogensehnenbrücke. Die Körper der Brust- und Lendenwirbel stellen den Bogen dar, das Sternum und der Musculus rectus abdominis die Sehnen. Hinzu kommt die vertikale Verstrebung durch die Rippen und den Musculus transversus abdominis.

3. Konstruktion

Um die Bogensehnenkonstruktion anhand eines lebenden Beispieles erklären zu können, wird in der Regel das Pferd hinzugezogen. Dieses eignet sich aufgrund des speziellen Körperbaus und der Belastungssituation in der Vorwärtsbewegung besonders gut.

3.1. Rumpfkonstruktion am Beispiel Pferd:

Konstruktion I: Sowohl Brust- als auch Lendenwirbelsäule bilden dabei einen gegliederten, dorsalen konvexen Stab, der an allen vier Gliedmaßen befestigt ist.

Konstruktion II: Das Gewicht der Eingeweide drückt durch Zug an der Wirbelsäule auf die Bauchwand.

Konstruktion III: Dem von dorsal wirkenden Druck wirkt die Dorsalkrümmung der Wirbelsäule und die Spannungsbildung durch die Bauchwand im Sinne einer Bogenbrückenkonstruktion entgegen.

4. Funktion

Die Wirbelsäule, die den Bogen bildet, ist durch die Art ihrer Verbindungen (Gelenke, Bänder, Bandscheiben) elastisch konstruiert. Der Tonus der Sehnen bestimmt die Krümmung. Außerdem werden sowohl Druck als auch Zug auf den Bogen an dessen Enden übertragen. Dadurch wird das Gewicht der Eingeweide, das an der Sehne zieht, über die vertikalen Verstrebungen auf die Wirbelsäule übertragen, wobei die Rückenmuskulatur den Brückenbogen stabilisiert.

5. Gliedmaßen

Die Rumpfkonstruktion hat auch einen wesentlichen Einfluss auf das Zusammenspiel mit den Gliedmaßen:

  • Rückführen der Vorderextremität, Vorführen der Hinterextremität: Flexion der Wirbelsäule
  • Vorführen der Vorderextremität, Rückführen der Hinterextremität: Extension der Wirbelsäule

6. Besonderheiten

Bei der Rumpfkonstruktion sollte man immer die tierartlichen Besonderheiten beachten. So gilt, dass bei den Fleischfressern die Wirbelsäulenkrümmung deutlich stärker ausgeprägt ist als bei den Pflanzenfressern. Außerdem liegen auch Unterschiede im Nackenband, dem Ligamentum nuchae, vor sowie weiteren elastischen Elementen (z.B. Tunica flava).

Fachgebiete: Veterinärmedizin

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30.03.2023, 16:23
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