Rostraler Migrationsstrom
Synonym: rostraler migratorischer Strom
Englisch: rostral migratory stream
Definition
Der rostrale Migrationsstrom, kurz RMS, ist eine Migrationsroute neuronaler Progenitorzellen, die im Gehirn von Säugetieren zu finden ist. Die Zellen wandern in Ketten von der subventrikulären Zone zum Bulbus olfactorius, wo sie zu Interneuronen differenzieren.
siehe auch: Neurogenese
Migrationsroute
Die Migration der neuronalen Progenitorzellen beginnt in der subventrikulären Zone. Von dort wandern die Neuroblasten in Ketten entlang eines Stroms, der kaudal um den Nucleus caudatus verläuft (absteigender Ast). Die Zellen migrieren anschließend rostal in Richtung des anterioren olfaktorischen Cortex (rostaler Ast). Der RMS verläuft weiter durch den Tractus olfactorius und endet im Bulbus olfactorius.[1] Nur wenige Zellen erreichen den Endpunkt des RMS und differenzieren dort zu Interneuronen.
Der rostrale Migrationsstrom ist im embryonalen Gehirn deutlich zu erkennen. Im adulten menschlichen Gehirn konnten mithilfe des Biomarkers PSA-NCAM ebenfalls Zellen nachgewiesen werden, die entlang des RMS migrieren. Die Anzahl der Zellen ist jedoch im Vergleich deutlich geringer. Es wird vermutet, dass mit zunehmendem Alter weniger Zellen migrieren.[2]
Quellen
- ↑ Welberg. A migratory stream in the human brain. Nature Reviews Neuroscience. 8:246-247. 2007
- ↑ Strien et al. Migrating neuroblasts in the adult human brain: a stream reduced to a trickle. Cell Res. 31(11):1523-1525. 2011
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