Revised Cardiac Risk Index
Synonyme: RCI, RCRI, "Lee-Index"
Englisch: Revised Cardiac Index
Definition
Der Revised Cardiac Risk Index ist ein klinisch orientierter Risikoindex, der als Ergänzung zur ASA-Risikoklassifizierung verwendet werden kann. Er bewertet das Risiko perioperativer kardialer Komplikationen bei Patienten, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Herzchirurgische Eingriffe sind dabei ausgenommen.
Hintergrund
Der RCI basiert auf sechs Risikofaktoren:
- Bekannte Herzinsuffizienz
- Bestehende koronare Herzkrankheit
- Zerebrovaskuläre Erkrankungen
- Insulinpflichtiger Diabetes mellitus
- Kompensierte Niereninsuffizienz mit Serumkreatinin > 2 mg/dl
- Art des Eingriffs (thorakal, intraperitoneal, suprainguinal vaskulär)
Pro zutreffender Variable wird ein Punkt addiert, je höher die Punktzahl, desto höher ist das perioperative Risiko des Patienten. Das Risiko für schwerwiegende kardiale Komplikationen (Myokardinfarkt, Lungenödem, Kammerflimmern oder Herzstillstand, AV-Block 3. Grades) ist bei:
Punktzahl | Risikoabschätzung [%] nach Duceppe et al., 2017 [1] |
---|---|
0 | 3,9 |
1 | 6,0 |
2 | 10,1 |
≥3 | 15,0 |
In der Originalpublikation von 1999 wurden die Risiken für kardiale Komplikationen geringer eingeschätzt.[2] Auf der Grundlage mehrerer systematischer Analysen wurden daher 2017 aktualisierte Risikoschätzungen veröffentlicht.[1]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Duceppe et al., Canadian Cardiovascular Society Guidelines on Perioperative Cardiac Risk Assessment and Management for Patients Who Undergo Noncardiac Surgery, Can J Cardiol, 2017
- ↑ Thomas H. Lee, Edward R. Marcantonio, Carol M. Mangione, Eric J. Thomas, Carisi A. Polanczyk, E. Francis Cook, David J. Sugarbaker, Magruder C. Donaldson, Robert Poss, Kalon K. L. Ho, Lynn E. Ludwig, Alex Pedan, Lee Goldman: Derivation and Prospective Validation of a Simple Index for Prediction of Cardiac Risk of Major Noncardiac Surgery Circulation. 1999;100:1043-1049
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