Raschkow-Plexus
Synonyme: Plexus subdontoblasticus
Definition
Der Raschkow-Plexus ist ein Netzwerk von Nervenfasern (Plexus) in der Zahnpulpa, das unmittelbar an der Grenze der Odontoblastenschicht liegt. Er spielt eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung von Schmerzreizen im Zahn.
Anatomie
Der Raschkow-Plexus befindet sich in der peripheren Zone der Zahnpulpa und besteht hauptsächlich aus nicht-myelinisierten somatosensiblen Nervenfasern des Nervus trigeminus (V). Die Nervenfasern des Raschkow-Plexus dringen in die Dentinkanäle ein und können so die äußeren Schichten des Dentins erreichen.
Funktion
Die Nervenfasern des Raschkow-Plexus sind für die Übertragung von Schmerzreizen verantwortlich. Thermische, chemische oder mechanische Reize werden durch die freien Nervenendigungen wahrgenommen und über die Alveolarnerven zum Ganglion trigeminale zur weiteren Umschaltung im ZNS weitergeleitet. Diese Schmerzsignale sind entscheidend, um Überlastungen der Zahnsubstanz zu vermeiden und haben so eine wichtige Schutzfunktion.
Klinische Relevanz
Eine Verletzung oder Entzündung der Zahnpulpa führt zur Aktivierung der Nervenfasern des Plexus und verursacht eine Schmerzwahrnehmung. Solche Verletzungen können z.B. durch Karies, Zahntraumata oder tiefgehende zahnärztliche Präparationen entstehen.
Zur Behandlung der Zahnschmerzen, die durch den Plexus vermittelt werden, sind in der Regel konservierende Maßnahmen (Füllungstherapie) oder endodontische Eingriffe, wie die Wurzelkanalbehandlung, notwendig. In schwerwiegenden Fällen kann eine Extraktion des Zahnes erforderlich sein.