Ramus communicans albus
von lateinisch: albus - weiß
Englisch: white ramus communicans
Definition
Der Ramus communicans albus ist ein Verbindungsast zwischen Spinalnerv und Grenzstrang (Truncus sympathicus). Er führt die im Seitenhorn des Rückenmarks entspringenden präganglionären sympathischen Nervenfasern eines Segmentes.
Anatomie
Der Ramus communicans albus enthält myelinisierte und nicht-myelinisierte Fasern, die viszeromotorische und viszerosensible Aufgaben haben. Die myelinisierten Fasern geben dem Nervenast makroskopisch das weiße Aussehen, das ihn vom Ramus communicans griseus unterscheidet.
Die Zellkörper der präganglionären Fasern der Rami communicantes albi liegen ipsilateral im Nucleus intermediolateralis des Rückenmarks, der sich von Th1 bis L2 erstreckt. Die Rami communicantes albi enthalten darüber hinaus viszeroafferente Fasern, deren Zellkörper in den Spinalganglien liegen.
Nachdem die präganglionären Fasern den Grenzstrang erreicht haben, werden sie entweder auf Segmenthöhe verschaltet oder sie steigen weiter im Grenzstrang auf bzw. ab, um in einem anderen Segment ihre Synapse zu bilden. Nach der Verschaltung laufen sie mit dem Ramus communicans griseus zum jeweiligen Spinalnerv, der sie zu den Erfolgsorganen führt.
Die präganglionären sympathischen Fasern für die Bauch- und Beckenorgane durchlaufen die Grenzstrangganglien unverschaltet und bilden im Bauchraum die Nervi splanchnici. Sie werden erst in den prävertebralen Ganglien verschaltet.
Obwohl der Grenzstrang weiter kaudal endet, finden sich unterhalb von L2 keine Rami communicantes albi mehr, da der Nucleus intermediolateralis hier endet. Die Fasern des Grenzstrangs unterhalb von L2 stammen aus den Rami communicantes albi aus den Segmenten Th1 bis L2. Oberhalb und unterhalb von Th1 bis L2 findet man deshalb nur Rami communicantes grisei.
Quellen
- Richard L. Drake, Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell: Gray's Anatomie für Studenten (2007), S. 82
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