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Nach Wilhelm von Waldeyer (1836 bis 1921), deutscher Anatom
Synonym: lymphatischer Rachenring
Englisch: Waldeyer's throat ring
Der Waldeyer-Rachenring ist eine Ansammlung von lymphatischem Gewebe im Bereich von Mund-, Nasenhöhle und Pharynx.
Der Waldeyer-Rachenring erstreckt sich von den hinteren Abschnitten von Naso- und Oropharynx in den Hypopharynx. Es handelt sich makroskopisch um eine Ansammlung von lymphatischen Gewebsinseln, den Tonsillen, die teilweise symmetrisch angeordnet sind. Zum Rachenring gehören vor allem die klar abgrenzbaren folgenden Strukturen:
Die Histologie des Waldeyer-Rachenrings ist uneinheitlich und hängt von der Lage der jeweiligen Tonsille ab. Typisch sind allerdings zahlreiche Krypten und Primär- und Sekundärfollikel.
Der lymphatische Rachenring dient vermutlich als Abwehrbarriere der unteren Atemwege gegenüber einer möglichen Invasion von Bakterien, Viren und Pilzen aus der Mund- und Nasenhöhle.
Neuere Forschungen stellen dieses Konzept einer primären Abwehr jedoch zunehmend in Frage; es wird vermutet, dass die Tonsillen vor allem der ersten Erkennung von Antigenstrukturen eindringender Keime dienen, die dann über das systemisch wirkende Immunsystem schneller abgewehrt werden können.
Tags: Eponym, Immunsystem, Tonsille
Fachgebiete: Kopf und Hals
Diese Seite wurde zuletzt am 6. August 2018 um 12:51 Uhr bearbeitet.
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