Pyelolithotomie (Fleischfresser)
Definition
Die Pyelolithotomie beim Fleischfresser ist ein selten durchgeführter offener veterinärmedizinischer Eingriff im Bereich des Nierenbeckens. Er dient dazu, Konkremente aus der Niere und/oder dem Harnleiter zu entfernen.
Indikation
Pyelolithotomien kommen v.a. dann zum Einsatz, wenn Nierensteine (Nephrolithe) im Bereich des Nierenbeckens und des proximalen Harnleiters den Harnabfluss behindern. Voraussetzung für eine erfolgreiche Chirurgie sind jedoch ein ausreichend weites Nierenbecken und Harnleiterlumen.
Technik
Nachdem eine mediane Laparotomie durchgeführt und die Niere lokalisiert wurde, kann diese aus ihrer sublumbalen Lage freipräpariert werden. Anschließend ist sie so zu drehen, dass ihre dorsale Fläche nach ventral zeigt. Nachdem der Harnleiter und die renalen Gefäße identifiziert und separiert wurden, wird über dem dilatierten Nierenbecken sowie dem proximalen Ureter eine kleine Inzision gesetzt. Über die Öffnung sind dann die Konkremente zu bergen. Damit auch kleine Fragmente beseitigt werden können, sollte das Nierenbecken mit körperwarmer NaCl-Lösung gespült werden. Anschließend ist der Harnleiter auf seine Durchgängigkeit zu prüfen und ebenfalls zu spülen.
Die Wundränder können dann mit einem resorbierbaren Nahtmaterial der Stärke 5-0 oder 6-0 in fortlaufender Naht adaptierend verschlossen werden. Abschließend erfolgt der routinemäßige mehrschichtige Verschluss der Bauchdecke.
Komplikationen
Mögliche postoperative Komplikationen sind:
- Blutungen
- Uroabdomen
- retinierte Urolithen, die erneut eine Abflussbehinderung verursachen
- Schäden an umliegenden Gefäßen
- Infektionen
- Nahtdehiszenz
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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