Psychosoziale Hygiene
Definition
Psychosoziale Hygiene ist ein Dachbegriff für Maßnahmen, die das seelische Wohlbefinden, den sozialen Ausgleich und die psychische Stabilität eines Menschen fördern. Ziel ist die Prävention und Reduktion von psychosozialen Belastungen und Förderung emotionaler Stabilität.
Inhalt
Psychosoziale Hygiene ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsprävention. Sie spielt eine Rolle in der Patientenführung, im Umgang mit chronischen Erkrankungen sowie beim Schutz von medizinischem Personal vor Überlastung.
Die psychosoziale Hygiene adressiert sowohl individuelle als auch strukturelle Ebenen. Dazu gehören:
- Förderung positiver Beziehungen, z.B. durch Gruppeninterventionen
- Umgang mit psychosozialen Belastungen, z.B. durch Stressmanagement, Resilienzförderung, Vermittlung von Coping-Strategien
- Verbesserung der sozialen Determinanten, z.B. durch Zugang zu Bildung, Zugang zu finanziellen Ressourcen, sicherer Wohnraum
- Förderung gesunder Lebensgewohnheiten: z.B. Bewegung, Ernährung, Schlaf und Freizeitgestaltung
- Stärkung von Selbstwirksamkeit, Optimismus und Lebenskompetenzen
- Institutionelle und gesellschaftliche Maßnahmen zur Reduktion von Stigmatisierung, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung
Ziel
Ziel der psychosozialen Hygiene ist die Aufrechterhaltung eines stabilen psychosozialen Funktionsniveaus, Vermeidung von Überlastung, Burn-out, sozialer Isolation oder psychosomatischen Beschwerden.
Quellen
- Hamdi et al., APA Guidelines on Evidence‑Based Psychological Practice in Health Care, American Psychological Association, 2021