Protoplasmatisches Astrozytom
Englisch: protoplasmatic astrocytoma
Definition
Protoplasmatisches Astrozytom ist eine veraltete Bezeichnung für eine seltene Variante eines diffusen Astrozytoms vom Erwachsenen-Typs. In der 5. Auflage der WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren wird der Tumor nicht mehr als eigenständige Entität aufgeführt. Er zählt nun zu den IDH-mutierten Astrozytomen.
Histologie
Protoplasmatische Astrozytome bestehen aus neoplastischen Astrozyten mit prominenten, runden Zellkernen und wenig Zytoplasma. Die Tumormatrix enthält ausgeprägte mikrozystische, schleimgefüllte Räume.
Radiologie
Protoplasmatische Astrozytome stellen sich in der Computertomographie (CT) als hypodense Raumforderungen ohne Kontrastmittel-Enhancement dar. Aufgrund der muzinösen mikrozystischen Tumormatrix sind sie nahezu Flüssigkeit-isodens.
In der Magnetresonanztomographie (MRT) zeigen protoplasmatische Astrozytome folgende Charakteristika:
- T1w: hypointens im Vergleich zur weißen Substanz
- T2w: hyperintens
- FLAIR: Die T2-hyperintensen mikrozystischen Areale sind in der FLAIR unterdrückt (T2-FLAIR-Mismatch)
- T1w-KM: wenig oder keine Kontrastmittelanreicherung
- MR-Spektroskopie: erhöhte Cholin-Kreatin-Ratio
- MR-Perfusion: erniedrigtes relatives zerebrales Blutvolumen (rCBV)
um diese Funktion zu nutzen.