Prolaktin-Stimulationstest
Synonym: Metoclopramid-Test
Englisch: prolactin stimulation test
Definition
Der Prolaktin-Stimulationstest wurde früher zur Differentialdiagnose bei der Hyperprolaktinämie durchgeführt. Heute dient er in erster Linie der Beurteilung der Hypophysenfunktion bei Verdacht auf eine Hypophyseninsuffizienz.
Prinzip
Die Prolaktinsekretion wird physiologisch durch Dopamin (Prolactin-Inhibiting-Hormon) inhibiert. Durch die Gabe eines Dopaminantagonisten (z.B. Metoclopramid) kann somit ein Anstieg des Prolaktins induziert werden. Bei leichten Hyperprolaktinämien mit basal noch unauffälligen Konzentrationen soll durch den Test eine überschießende Reaktion hervorgerufen werden, die anschließend labormedizinisch detektiert werden kann. In der Theorie sollen so bereits moderate Störungen des Prolaktinhaushalts erfasst werden. In der endokrinologischen Diagnostik hat der Test aufgrund seiner geringen Aussagekraft jedoch heute (2021) so gut wie keine klinische Bedeutung mehr.
Durchführung
Die medikamentöse Stimulation erfolgt mit 10 mg Metoclopramid i.v. oder 200 µg TRH i.v. Aufgrund der zirkadianen Rhythmik des Prolaktins wird die Durchführung zwischen 8:00 und 16:00 Uhr empfohlen. Etwa 15 Minuten vor dem Test sollte ein venöser Zugang gelegt werden. Dann folgt die erste Blutentnahme zur Bestimmung der basalen Prolaktinkonzentration. Anschließend wird einer der oben genannten prolaktinstimulierenden Wirkstoffe injiziert. Nach 30 Minuten erfolgt die zweite Blutentnahme.
Material
Für die labordiagnostische Untersuchung werden jeweils vor und nach der Medikamenteninjektion 1 ml Blutserum abgenommen.
Referenzwerte
Stimulation mit Metoclopramid
Frauen vor der Menopause:
- Werte bis zur zehnfachen basalen Prolaktinkonzentration gelten als physiologisch.
Frauen nach der Menopause, Männer:
- Werte zwischen der drei- bis fünffachen basalen Prolaktinkonzentration gelten als physiologisch.
Stimulation mit TRH
Frauen vor der Menopause:
- Werte bis zur dreifachen basalen Prolaktinkonzentration gelten als physiologisch.
Frauen nach der Menopause, Männer:
- Es wird ein geringerer Anstieg als bei prämenopausalen Frauen erwartet.
Interpretation
Kein oder ein nur geringer Anstieg der Serumkonzentration können einen Hinweis auf das Vorliegen eines Prolaktinoms geben. Eine überschießende Reaktion auf den Stimulationstest deutet auf eine latente Hyperprolaktinämie hin.
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 29.04.2021
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