Präaurikuläre Fistel
Definition
Eine präaurikuläre Fistel ist eine Fistel, die vor der Ohrmuschel liegt. Sie verbindet die Hautoberfläche mit der Schleimhaut des Mittelohrs oder endet blind im Gewebe. Präaurikuläre Fisteln sind angeboren und oft beidseitig.
Ätiologie
Ursache für präaurikuläre Fisteln ist die fehlende Fusion der auditorischen Tuberkel der ersten beiden embryonalen Kiemenbögen (siehe auch laterale Halszyste). Selten sind sie ein Symptom des autosomal-dominanten Branchio-oto-renalen Syndroms (Melnick-Fraser-Syndrom, BOR-Syndrom). Hierbei liegen aber zusätzlich Schwerhörigkeit und Niereninsuffizienz vor.[1]
Klinik
An der Ohrmuschel oder im äußeren Gehörgang finden sich Grübchen, aus denen Flüssigkeit austreten kann. Bei Sekretstau kommt es zu Otitis externa und Schmerzen.
Therapie
Eine Punktion ist nicht sinnvoll, da das Sekret schnell wieder nachläuft. Zur Vermeidung von Komplikationen ist eine vollständige chirurgische Entfernung des Fistelgangs erforderlich.[2]
Quellen
- ↑ Hildebrandt, F.; Weber, M.; Brandis, M. (1996). "MEDIZIN: DIE ÜBERSICHT - Molekulare Genetik von Nierenerkrankungen", Deutsches Ärzteblatt 93 (7): A-385–390, abgerufen 23.12.2013.
- ↑ Entfernung prä-auriculäre Zyste/Fistel, HNO-Zentrum Köln-Mülheim, Überörtliche Gemeinschaftspraxis, Belegabteilung Ev. Krankenhaus Köln-Kalk abgerufen 23.12.2013.
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