Laterale Halszyste
Synonyme: branchiogene Halszyste, Kiemengangzyste
Englisch: branchial cyst
Definition
Ätiologie
Die Ursache einer lateralen Halszyste ist nicht definitiv geklärt. Es wird angenommen, dass eine laterale Halszyste durch eine Fehlbildung bzw. Persistenz von Kiemenbogengewebe aus der Embryonalzeit entsteht. Dabei soll es sich um den 2. Kiemenbogen, seltener um den 3. Kiemenbogen handeln. Andere Autoren gehen davon aus, dass laterale Halszysten zystisch veränderte Lymphknoten sind.
Klinik
Die Schwellung des Halses befindet sich in der Regel in einem dreieckigen Bereich des Halses, dessen Grenzen durch den Musculus omohyoideus, den Musculus sternocleidomastoideus und die Mandibula gebildet werden. In der Tiefe steht die laterale Halszyte in enger topographischer Beziehung zum Musculus sternocleidomastoideus.
Die Schwellung ist weich und gegenüber der Umgebung verschieblich. Eine Feinnadelpunktion kann diagnostisch zur Gewinnung von Flüssigkeit aus der Zyste genutzt werden. Eine laterale Halszyste manifestiert sich in der Regel zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.
Therapie
Eine Entlastung durch Punktion ist nicht zweckmäßig, da sich die Zyste in kurzer Zeit wieder füllt. Daher ist zur Verhinderung von Komplikationen (Fistelbildung, Infektion) und Minderung von Beschwerden (Druck, Spannung, Schmerz, kosmetische Aspekte) eine chirurgische Resektion der Zyste indiziert.
Dabei werden auch eventuell bestehende Nebengänge und Fisteln reseziert.
Quellen
- Mödder, Ulrich et al.: Pareto-Reihe Radiologie: Kopf/Hals. Auflage 2006, Thieme Verlag. DOI: 10.1055/b-0034-24590