Populationsgenetik
Definition
Die Populationsgenetik beschreibt ein Teilgebiet der Genetik, welches die Erforschung von Vererbungswegen innerhalb definierter Populationen als Ziel hat. Sie untersucht die relative Häufigkeit von homologen Genen in Populationen – die Genfrequenz. Des Weiteren erforscht die Populationsgenetik die Veränderung der Genfrequenz durch Mutation, Selektion, Gendrift, Separation von Teilen der Population und dem Genfluss zwischen verschiedenen Populationen.
Geschichte
Als Pioniere der Populationsgenetik gelten die Wissenschaftler Wilhelm Weinberg und Godfrey Harold Hardy, die im Jahr 1908 das Hardy-Weinberg-Gesetz postulierten. Dieses beschreibt einen Gleichgewichtszustand, der bei rein zufälliger Paarung und Abwesenheit jeglicher Selektionsmechanismen eine gleichbleibende Häufigkeit der Allel-Verteilung in einer Population bewirkt. In den 1920er Jahren entwickelte sich die Populationsgenetik zu einem eigenständigern Forschungsbereich, als dessen Vorreiter Reginald Punnett gilt. In den 1940er Jahren lieferten die Forschungsergebnisse der Populationsgenetik einen wesentlichen Beitrag zur Vereinigung von Darwins Evolutionstheorie und den Mendelschen Gesetzen.
Das Hardy-Weinberg-Gleichgewicht
- theoretisches Gedankenkonstrukt, dessen Voraussetzungen keine natürliche Population entsprechen kann
- in realen Populationen herrschen permanent Selektionsfaktoren vor, die eine Gleichverteilung der Allele unmöglich machen
- die fitteren Allele werden nach einer längeren Zeit häufiger sein
- es bleibt allerdings immer eine gewisse genetische Vielfalt erhalten (genetischer Polymorphismus)
- das Hardy-Weinberg-Gesetz geht von einer über lange Zeit gleichbleibenden Verteilung der Genvarianten aus, ohne dabei die Selektionsmechanismen zu berücksichtigen.
Vertreter der Populationsgenetik
- Wilhelm Weinberg
- Godfrey Harold Hardy
- Reginald Punnett
- J. B. S. Haldane
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