Poloxamer
Definition
Poloxamere sind Tenside, die pharmazeutisch häufig als O/W-Emulgator eingesetzt werden. Die Polymere bestehen aus zwei Blöcken Polyethylenglykol (Macrogol), die einen Block Polypropylenglykol umschließen.
Chemie
Poloxamere sind Ketten, an deren Anfang je ein Macrogol-Block (Polyoxyethylen) und in der Mitte ein Polyoxypropylen-Block steht. Durch die Kombination des hydrophilen Polyoxyethylens und des lipophilen Polyoxypropylens entsteht ein Tensid. Das Molekül liegt dabei in einer U-Form vor, sodass die hydrophilen Teile zusammen auf einer Seite liegen. Für die Herstellung wird Propylenoxid mit Ethylenoxid umgesetzt. Die Länge der verschiedenen Blöcke kann stark variieren und verändert die Eigenschaften des Poloxamers.
Poloxamere sind weiße Pulver oder Kugeln, die eine wachsartige Konsistenz aufweisen. Sie sind gut löslich in Wasser oder Ethanol. Die Dichte beträgt 1,04 bis 1,06 g/cm3. Der HLB-Wert schwankt je nach Typ zwischen 12 und 24.
Nomenklatur
Poloxamere werden immer mit einer dreistelligen Zahl angegeben. Die ersten beiden Zahlen müssen mit 100 multipliziert werden und geben so die molare Masse des Polypropylenoxid-Teils an. Die dritte Zahl wird mit 10 multipliziert und beschreibt dadurch den prozentualen Massenanteil der beiden Polyethylenoxid-Teile im Molekül.
Anwendung
Poloxamere sind O/W-Emulgatoren, die zur Stabilisierung in Emulsionen eingesetzt werden. Manche Poloxamere haben auch viskositätserhöhende Eigenschaften und fungieren als Gelbildner. Da sie nicht resorbiert werden, können sie sowohl in äußerlichen als auch in peroralen Arzneiformen genutzt werden.
Toxizität
Poloxamere werden nicht resorbiert und sind nicht toxisch. Trotz der Tensid-Struktur wirken sie nicht hämolytisch.
Quellen
Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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