Phytoöstrogen
Definition
Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe, die strukturell den Östrogenen ähneln und daher an die gleichen Rezeptoren binden können. Dabei können Phytoöstrogene für auch selektiv für einen bestimmten Östrogenrezeptortyp sein.
Einteilung und Vorkommen
Die Phytoöstrogene werden in vier Gruppen eingeteilt [1]:
- Isoflavone: Soja, Bohnen, Linsen
- Lignane: Getreide, Leinsamen, Früchte, Gemüse, Kaffee, Tee, Wein
- Coumestane: Alphasprossen, Rotklee, Spinat, Brokkoli
- Stilbene: Rhapontikrhabarber, Weintrauben, Erdnüsse
Medizinische Bedeutung
Da Phytoöstrogene an Östrogenrezeptoren binden, wirken sie endokrin. Allerdings ist ihre Wirkung schwächer als die der Östrogene, daher gibt es auch weniger Nebenwirkungen in der Hormontherapie. Phytoöstrogene mildern klimakterische Beschwerden und senken das Osteoporose-Risiko. Weiterhin gilt die Annahme, dass häufiger Biergenuss durch das im Hopfen enthaltene Phytoöstrogen 8-Prenylnaringenin Gynäkomastie auslösen kann. Hierfür gibt es jedoch keine eindeutigen klinischen Beweise. Das weitere Wirkspektrum der Phytoöstrogene befindet sich noch in der Erforschung. So sollen sie zum Beispiel das Risiko senken, an Brustkrebs zu erkranken.[1]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Basu und Maier Phytoestrogens and breast cancer: In vitro anticancer activities of isoflavones, lignans, coumestans, stilbenes and their analogs and derivatives Biomedicine & Pharmacotherapy, 2018
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