Radikale perineale Prostatektomie
Synonyme: RPP, perineale Prostatektomie
Definition
Die radikale perineale Prostatektomie, kurz RPP ist eine Variante der Prostatektomie.
Zugang
Bei der radikalen perinealen Prostatektomie wird die Prostata über einen Schnitt zwischen Skrotum und Anus (Perineum) aufgesucht. Die Präparation erfolgt durch den Zugang und mithilfe von durch die Urethra eingeführten Metallretraktoren.
Der Patient muss für eine perineale Prostatektomie in Steinschnittlage gelagert werden. Bei Problemen des Bewegungsapparates (z.B. Hüftgelenksarthrose, Schenkelhalsfraktur) ist dies nicht ohne weiteres möglich. Ein weiteres Problem ergibt sich bei einer stark vergrößerten Prostata (Gewicht > 100 g), die über den perinealen Zugangsweg nicht gut zu operieren ist.
Vor- und Nachteile
Vorteile der perinealen Prostatektomie gegenüber dem suprapubischen Zugangsweg sind unter anderem:
- geringerer Blutverlust
- schnellere Rekonvaleszenz
- schnelleres Wiedererlangen der Kontinenz für Urin
- geringere Rate an positiven Schnitträndern
Nachteil ist jedoch:
- höhere Rate an rektalen Komplikationen. Insgesamt ist die Komplikationsrate jedoch mit der des retropubischen Op-Verfahrens vergleichbar.
- keine Möglichkeit zur Entfernung der iliacalen Lymphknoten über den gleichen Zugangsweg
um diese Funktion zu nutzen.