Synonyme: Perianalvenenthrombose, Analthrombose, Analvenenthrombose, perianale Thrombose, falsche Hämorrhoide, äußere Hämorrhoide (obsolet)
Die Perianalthrombose - oder auch einfach Analthrombose - ist eine am Außenrand des Afters lokalisierte Thrombose im Venensystem des Schließapparats. Bei einer Perianalthrombose handelt es sich nicht um "äußere Hämorrhoiden". Das Hämorrhoidalpolster liegt innen an der Grenze zum Mastdarm.
Mögliche Ursachen einer Perianalthrombose sind:
Die Perianalthrombose betrifft den Plexus haemorrhoidalis inferior, einen perianalen Venenplexus, welcher der "Feinabdichtung" des Afters dient. In diesem Venengeflecht entsteht durch die oben erwähnten Ursachen ein Thrombus, der das Venenlumen verlegt und eine lokale Entzündungsreaktion in Gang setzt.
Die Perianalthrombose macht sich durch einen plötzlich auftretenden, geröteten Knoten am Afterrand bemerkbar. Die Dimensionen variieren vom reiskorngroßen bis zum taubeneigroßen Befund. In der Regel kommt ein Umgebungsödem dazu, das durch die Gewebespannung starke Schmerzen auslöst. Der Knoten kann spontan oder auf Druck (Toilettenpapier) perforieren, wobei sich Teile des Koagels entleeren.
Manchmal finden sich mehrere Thromben in einem Knoten. Dann spricht man von einer "gekammerten" Thrombose.
Die Therapie richtet sich nach der Größe des Befundes:
Die Nachbehandlung besteht in Sitzbädern und Salbenanwendungen. Bei unkompliziertem Verlauf heilt die Wunde in wenigen Tagen ab. Aus den abgeheilten Knoten können sich gelegentlich kleine Hautfalten bilden, die man als sekundäre Marisken bezeichnet.
Fachgebiete: Gastroenterologie, Proktologie
Diese Seite wurde zuletzt am 18. November 2020 um 16:06 Uhr bearbeitet.
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