Paul-Bert-Effekt
Synonyme: Neurotoxischer Effekt
Definition
Beim Paul-Bert-Effekt handelt es sich um eine reversible Vergiftungserscheinung des Zentralnervensystems, der durch die intensive Inspiration von Gasgemischen mit sehr hohem Sauerstoffpartialdruck entstehen kann. Auftreten kann dieses Phänomen beispielsweise beim Einatmen von reinem Sauerstoff oder einem stark sauerstoffangereichertem Gasgemisch beim Tauchen. Der nach dem französischen Mediziner Paul Bert benannte Effekt stellt eine spezielle Form der Sauerstoffvergiftung dar.
Prinzip
Beim Einatmen von Gasgemischen, in denen der Sauerstoffgehalt mit mehr als 1,6 bar weit über dem der normalen Atemluft liegt, kommt es im ZNS zu einer vorübergehenden Funktionsstörung, die sich insbesondere durch mehr oder weniger ausgedehnte Krampfanfälle äußert. Äußerlich ähnelt der Paul-Bert-Effekt dem Auftreten eines epileptischen Anfalls. Im Rahmen eines Tauchganges kann ein solches Ereignis lebensgefährlich sein. Wie hoch das Risiko für das Auftreten dieser Störung ist, hängt von mehreren Faktoren ab.
Begünstigende Faktoren
Faktoren, die das Auftreten eines Paul-Bert-Effektes begünstigen sind:
- Hyperkapnie
- körperliche Erschöpfung
- schlechter körperlicher Allgemeinzustand
- Kälte
- Hypoglykämie
Symptome
- Muskelzuckungen im Bereich von Nase und Mund
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Tachykardie
- Unruhe
- flache Atmung
- Tinnitus
- Sehstörung
- Erstickungsgefühl
- Krämpfe
- Bewusstlosigkeit
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