PH-Metrie
Synonym: Langzeit-pH-Metrie
Definition
Die pH-Metrie ist eine Funktionsuntersuchung in der Gastroenterologie. Sie wird vor allem zur Diagnostik der Refluxkrankheit (GERD) eingesetzt.
Indikation
Die pH-Metrie ist besonders bei der Diagnose einer NERD (nicht-erosive Refluxkrankheit) von Bedeutung. Bei dieser Form der Refluxkrankheit kann eine Veränderung der Schleimhaut im Ösophagus endoskopisch nicht nachgewiesen werden, was die Diagnose erschwert.
Durchführung
Dem Patienten wird unter Lokalanästhesie der Rachenschleimhaut eine pH-Messsonde über die Nase bis in den unteren Ösophagus vorgeschoben. Anschließend kann die genaue Positionierung per Röntgenaufnahme überprüft werden. Die Aufzeichnung erfolgt über 24 Stunden parallel zu einem vom Patienten geführten Protokoll. Das Protokoll dokumentiert Zeitpunkt und Art der Mahlzeiten sowie, wann Beschwerden auftraten und welche körperliche Aktivität ausgeübt wurde.
Interpretation
Aufgezeichnet wird jeder Rückfluss von Mageninhalt mit einem pH-Wert von unter 4. Es handelt sich um einen pathologischen, gastroösophagealen Reflux, wenn der zeitliche Anteil dieser Ereignisse
- innerhalb von 24 h über 8% oder
- nachts über 3% liegt.
Vorbereitung
Da viele Betroffene bereits als Selbstmedikation Protonenpumpenhemmer einnehmen, ist darauf zu achten, dass diese 7 Tage vor der pH-Metrie abgesetzt werden. Als Ersatzmedikation kommen Antazida in Betracht.
Alternativen
Da die pH-Metrie lediglich sauren Reflux erfasst, kann alternativ eine Ösophagus-Impedanzmessung oder eine kombinierte Impedanz-pH-Metrie durchgeführt werden.[1]
Quellen
- ↑ Hüttl, Th P et al.: 20 Jahre laparoskopische Antireflux-und Hiatushernienchirurgie–Indikation, Verfahrenswahl und Komplikationsvermeidung. PassionChirurgie. 2011 Feb; 1 (2): Artikel 03_01