Oxybuprocain
Handelsnamen: Conjuncain®, Novesine®
Definition
Oxybuprocain ist ein kurz wirksames Lokalanästhetikum vom Ester-Typ, das zur Tropfanästhesie des Auges in der Ophthalmologie eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Oxybuprocain blockiert spannungsabhängige Natriumkanäle. Dadurch wird die Depolarisation gehemmt und die Weiterleitung von Aktionspotenzialen unterbrochen. Die reversible Blockade der Nervenleitung führt zu einer rasch eintretenden, lokal begrenzten Anästhesie der Hornhaut und Bindehaut.
Pharmakokinetik
Nach topischer Applikation am Auge tritt die anästhetische Wirkung innerhalb von etwa 20 bis 30 Sekunden ein und hält circa 10 Minuten an. Aufgrund seiner Esterstruktur wird Oxybuprocain rasch durch Esterasen hydrolysiert, was die kurze Wirkdauer erklärt. Eine relevante systemische Bioverfügbarkeit besteht nicht.
Indikationen
Oxybuprocain wird zur kurzfristigen Oberflächenanästhesie des Auges angewendet, z.B. bei:
- Tonometrie
- Kontaktglasuntersuchung
- Entfernung von Fremdkörpern aus Hornhaut oder Bindehaut
- kleinen chirurgischen Eingriffen
Darreichungsform
Oxybuprocain ist in Form von Oxybuprocainhydrochlorid als sterile Augentropfen in einer Konzentration von 0,4 % verfügbar.
Dosierung
Zur Oberflächenanästhesie werden zwei Tropfen in den Bindehautsack appliziert. Bei Bedarf kann die Applikation nach wenigen Minuten wiederholt werden. Eine längerdauernde oder wiederholte Anwendung sollte vermieden werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen zählen:
- Schädigung der Hornhaut bei unkontrolliertem Dauergebrauch
- allergische Reaktion
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen Oxybuprocain oder andere Ester-Lokalanästhetika
- Daueranwendung oder Selbstmedikation
Quelle
- Fachinformation Conjuncain, Fachinfo-Service Rote Liste, zuletzt abgerufen am