Os metacarpale quartum (Veterinärmedizin)
Synonyme: Mc IV, Os metacarpale IV
Definition
Als Os metacarpale quartum, kurz Mc IV, bezeichnet man einen Knochen des Metakarpus (Vordermittelfuß), der bei allen Haussäugetieren ausgebildet ist.
Anatomie
Beim Fleischfresser (Hund, Katze) und Schwein ist das Os metacarpale quartum vollständig ausgebildet. Beim Pferd ist es nur mehr in rudimentärerer Form vorhanden, während es beim Wiederkäuer im Zuge der Ontogenese mit dem Os metacarpale tertium zum Os metacarpale tertium et quartum verschmolzen ist.
Das Os metacarpale quartum beim Fleischfresser und Schwein artikuliert proximal mit dem Os carpale quartum. Distal steht es mit der Phalanx proximalis der 4. Zehe in Kontakt. Beim Pferd wird das Os metacarpale quartum auch laterales Griffelbein genannt. Es ist dem Os metacarpale tertium (auch Röhrbein genannt) palmarolateral angelagert und artikuliert nur proximal mit dem Os carpale quartum.
Beim Rind hingegen bildet das Os metacarpale quartum - zusammen mit dem Os metacarpale tertium - den sogenannten Hauptmittelfußknochen. Durch die Verschmelzung hat sich sowohl dorsal als auch palmar ein Sulcus ausgebildet, der die ursprüngliche Trennlinie der beiden Knochen markiert.
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band I: Bewegungsapparat. 8., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4149-6
- König HE, Liebich HG. 2014. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Schattauer Verlag GmbH. ISBN: 3-7945-2390-3.
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