Ortner-Syndrom
nach Norbert Ortner (1865-1935), österreichischer Internist
Synonyme: kardiovokales Syndrom, Ortner-Syndrom I
Englisch: Ortner's syndrome, cardiovocal syndrome
Definition
Bei dem Ortner-Syndrom handelt es sich um eine linksseitige Rekurrensparese, die durch eine Druckwirkung bei vergrößertem linken Herzvorhof entsteht.
nicht verwechseln mit: Ortner-Syndrom II (Synonym für Angina abdominalis)
Ätiologie
Der Nervus laryngeus recurrens schlingt sich auf der linken Seite um den Aortenbogen und verläuft anschließend zwischen Ösophagus und Trachea zum Kehlkopf. Er ist für die motorische Innervation der Kehlkopfmuskeln (mit Ausnahme des Musculus cricothyroideus) zuständig.
Der Vorhofdilatation beim Ortner-Syndrom liegt klassischerweise eine Mitralstenose zugrunde. Die druckbedingte Kompression des benachbarten Nervus laryngeus recurrens sinister führt schließlich zur Heiserkeit. Auch andere Grunderkrankungen können eine Kompression des linken Nervus laryngeus recurrens bedingen, z.B. ein Vorhofseptumdefekt oder ein Aortenaneurysma.
Therapie
Das Ortner-Syndrom wird durch Behandlung der Grunderkrankung therapiert. Die Reversibilität der Nervenschädigung (und damit die Prognose) sind abhängig vom Zeitraum bis zur Behebung der Kompression.
Quellen
- Tammiraju I et al. Ortner’s syndrome (Cardio Vocal Hoarseness) – A rare entity in modern era. A case report, IHJ Cardiovascular Case Reports Vol.2 (2), 2018, pp. 82-84, abgerufen am 20.03.2020
- Adil H et al. Ortner’s syndrome: Cardiovocal syndrome caused by aortic arch pseudoaneurysm, J Saudi Heart Assoc. 2016 Oct; 28(4): 266-269, abgerufen am 20.03.2020
- Török J et al. Ortner Syndrom, Fortschr Röntgenstr 2010 Thieme; 182(10): 908-910, abgerufen am 20.03.2020
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