Ommaya-Reservoir
Englisch: Ommaya reservoir
Definition
Das Ommaya-Reservoir beschreibt ein speziell für die lokale Chemotherapie entwickeltes Kathetersystem. Dabei ist sein Spezialgebiet die Therapie von Hirntumoren, weswegen es in das Ventrikelsystem des ZNS eingepflanzt wird. Das Ommaya-Reservoir wurde nach seinem Erfinder, Ayub Khan Ommaya - einem Neurochirurgen aus Pakistan – benannt.
Aufbau
Das eigentliche Reservoir befindet sich subgaleal und besteht aus einem sehr kleinen Kunststoff Behälter, in dem sich das Zytostatikum befindet. Der von dem Vorratsspeicher ausgehende Katheter führt in einen Hirnventrikel; meistens in das Vorderhorn des Seitenventrikels. Eine dünne Kanüle erlaubt das Anstechen des Vorratsbehälters und ermöglicht zum einen das Abführen von Hirnflüssigkeit zur medizinischen Diagnostik (Liquordiagnostik), zum Anderen ermöglicht dieses System eine lokal begrenzte Applikation eines zytostatischen Medikamentes.
Anwendung
Abgabe eines Zytostatikums im Rahmen einer Therapie von Hirntumoren. Zwei entscheidende Vorteile weist dieses System auf:
- es erfolgt eine lokal sehr begrenzte Injektion des Chemotherapeutikums, was für den Gesamtorganismus schonender ist
- durch Einspritzung des Wirkstoffes direkt in das Liquor erfolgt eine Umgehung der oftmals therapeutisch hinderlichen Blut-Hirn-Schranke
Eine Anwendung bei Schmerzsyndromen mit begleitender Spastik ist ebenfalls möglich.
Risiken
- sehr geringes Risiko von Blutungen
- Narkoserisiko
- relativ hohes Infektionsrisiko (10 – 20 %)
siehe auch: Rickham-Reservoir, Foltz-Reservoir
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