Oligometastatisch

Wir werden ihn in Kürze checken und bearbeiten.

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Definition
Oligometastatisch beschreibt einen onkologischen Krankheitszustand, bei dem ein maligner Tumor eine begrenzte Zahl (meist 1 bis 5) Metastasen an definierten Lokalisationen aufweist. Es handelt sich um ein biologisch intermediäres Stadium zwischen lokalisierter und weit fortgeschrittener, systemischer Tumorerkrankung.
Hintergrund
Die oligometastatische Erkrankung basiert auf der Hypothese, dass manche Tumoren in einem frühen Stadium der Metastasierung noch nicht systemisch streuen, sondern eine begrenzte Ausbreitungskapazität besitzen. Diese Tumoren gelten als potenziell kontrollierbar oder in ausgewählten Fällen sogar kurativ behandelbar, sofern die Metastasen gezielt lokal behandelt werden können.
Das Konzept unterscheidet sich damit deutlich von klassischen Vorstellungen der systemischen Tumorausbreitung und bietet Raum für lokal-aggressive Therapieansätze wie Operation oder ablative Bestrahlung (z.B. stereotaktische Strahlentherapie, SABR).
Tumorarten mit häufig definierter oligometastasierter Situation sind:
- Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)
- Prostatakarzinom (z.B. PSMA-PET detektierte Metastasen)
- Kolorektales Karzinom (z.B. Leber- oder Lungenmetastasen)
- Nierenzellkarzinom
- Brustkrebs mit limitierter ossärer Metastasierung
Einteilung
Die oligometastatische Erkrankung wird heute in mehrere klinisch relevante Subtypen unterteilt. Zu den gebräuchlichsten Formen zählen:
- synchron oligometastatisch: Metastasen bei Erstdiagnose
- metachron oligometastatisch: Metastasen treten erst nach Therapie des Primärtumors auf
- induziert oligometastatisch: Durch Systemtherapie auf wenige Metastasen reduziert (z.B. bei ursprünglich polymetastasierter Erkrankung)
Weitere in diesem Kontext wichtige Begriffe sind:
- oligoprogressiv: Nur einzelne Metastasen wachsen unter systemischer Therapie
- oligorezidiviert: Nach früherer systemischer Remission treten wenige Metastasen erneut auf
- polymetastatisch: viele (meist > 5) und/oder disseminierte Metastasen
Die genaue Definition der Metastasenanzahl variiert je nach Tumorentität, Leitlinie und Studienprotokoll – meist liegt die Grenze bei ≤ 3 bis ≤ 5 Läsionen.