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Nutraceutical

Synonyme: Nutrizeutikum, Nutriceutical
Englisch: nutriceutical, nutraceutical

1. Definition

Nutraceuticals ist ein Sammelbegriff für Lebensmittel, die eine definierte gesundheitsfördernde Wirkung haben sollen. Sie können mit therapeutischer oder prophylaktischer Absicht verwendet werden, sind aber keine zugelassenen Arzneimittel und unterliegen auch keiner Kontrolle durch die Arzneimittelbehörden.

2. Hintergrund

Nutraceutical ist ein Kofferwort (Portemanteau) aus den englischen Begriffen "nutrition" (Ernährung) und "pharmaceutical" (Arzneimittel). Es wurde 1989 vom US-amerikanischen Arzt Stephen DeFelice geprägt. Die Bezeichnung suggeriert eine medizinische Wirksamkeit der so gelabelten Produkte.

3. Einteilung

Nutraceuticals lassen sich grob in zwei Klassen einteilen:

4. Verwendung

Nutraceuticals kommen im Rahmen ergänzender bilanzierter Diäten (ebD) zum Einsatz. Sie werden zur Deckung des Nährstoffbedarfs bei bestimmten Erkrankungen, Störungen oder spezifischen Beschwerden verwendet, die nicht durch den Verzehr normaler Lebensmittel behoben werden können. Sie sind also für die Ernährung von Patienten bestimmt, wenn

  • die Fähigkeit zur Aufnahme, Verdauung, Resorption, Verstoffwechslung oder Ausscheidung gewöhnlicher Lebensmittel oder bestimmter darin enthaltener Nährstoffe oder ihrer Metaboliten (Stoffwechselprodukte) eingeschränkt, behindert oder gestört ist
  • oder ein sonstiger medizinisch bedingter Nährstoffbedarf besteht.

Aus der Kennzeichnung muss der vorgesehene Verwendungszweck hervorgehen.[1][2]

5. Rechtslage

Nutraceuticals werden teilweise rechtswidrig zur Prophylaxe und Behandlung von Erkrankungen ausgelobt, wobei der Nachweis der Wirksamkeit i.d.R. nicht oder nur unzureichend erbracht wird. Meist liegen keine wissenschaftlichen Daten oder Studienergebnisse zur klinischen Evidenz der Wirkung und der Sicherheit der Produkte vor. Grundsätzlich sind krankheitsbezogene Angaben, die sich auf die Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten beziehen, bei Lebensmitteln verboten. Solche Aussagen sind Arzneimitteln vorbehalten, die im Gegensatz zu Lebensmitteln einen Zulassungsprozess durchlaufen.[3]

Auch nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben, die einen Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel und der Gesundheit herstellen, dürfen nur gemacht werden, wenn sie zuvor in einem Zulassungsverfahren wissenschaftlich geprüft und zugelassen wurden.[2][4][5]

6. Quellen

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