Nucleus prepositus perihypoglossalis
Synonyme: Ncl. prepositus hypoglossi, Ncl. prepositus n. hypoglossi
Englisch: nucleus prepositus
Definition
Der Nucleus prepositus perihypoglossalis, kurz NPH, ist ein Kerngebiet im Hirnstamm, das als Teil des okulomotorischen Systems für die Stabilisation von Augenbewegungen zuständig ist. Es ist somit ein Teil der präokulomotorischen Zentren, die den Augenmuskelkernen vorgeschaltet sind.
Topographie
Der Nucleus prepositus perihypoglossalis zählt zu den perihypoglossären Kernen, die um den rostralen Teil des Nucleus nervi hypoglossi verteilt in der kranialen Medulla oblongata des Hirnstammes liegen.
Verbindungen
Afferenzen
Der Nucleus prepositus perihypoglossalis erhält u.a. Afferenzen von den Nuclei vestibulares (insb. medial, inferior und lateral), vom ipsilateralen Nucleus interstitialis rostralis des Fasciculus longitudinalis medialis (RiMLF) und von der paramedianen pontinen Formatio reticularis (PPRF). Schwächerer, aber dennoch nennenswerter Input kommt von den Colliculi superiores und vom Nucleus tractus optici. Eine direkte Verbindung zur Retina besteht nicht.
Efferenzen
Seine Efferenzen ziehen zum Kleinhirn, zu den Nuclei vestibulares, zur PPRF und zur rostralen mesenzephalen Formatio reticularis.
Funktion
Im Rahmen der Okulomotorik dient der Nucleus prepositus perihypoglossalis vor allem der Integration von Informationen der verschiedenen afferenten Gebiete, die an der Planung und Exekution von Augenbewegungen beteiligt sind und steuert so den Haltetonus der Augenposition. Dies trägt zur Blickstabilisierung und -fixierung bei.
Quellen
- Benninghoff, Drenckhahn: Anatomie (16. Aufl., Bd. 2). S. 341, 366, 702. (2004). Urban & Fischer Verlag.
- McCrea et al. Nucleus prepositus. Progress in Brain Research. 151:205-230. 2006
um diese Funktion zu nutzen.