Neuropil
von griechisch: neuron - Nerv und pilêma - Filz
Synonym: Neuropilem, Nervenfilz
Englisch: neuropil
Definition
Als Neuropil bezeichnet man den zwischen den Nerven- und Gliazellen liegenden Neuronenfilz aus Dendriten, Axonen und Gliafortsätzen.
Anatomie
Das Neuropil kommt in erster Linie im Gehirn vor, das im gesamten Nervensystem die höchste Synapsenkonzentration aufweist. Es lässt sich unter anderem im äußeren Neocortex, in der inneren und äußeren plexiformen Schicht der Retina, im Hypophysenhinterlappen, im Bulbus olfactorius sowie in den Glomeruli des Kleinhirns finden.
Funktion
Weil das Neuropil in ganz unterschiedlichen ZNS-Regionen vorkommt, ist es schwer, ihm eine einheitliche Funktion zuzuschreiben. Wahrscheinlich dient es der Optimierung der neuronalen Verschaltung, indem es die Synapsendichte pro Volumeneinheit steigert und dadurch die Informationsverarbeitung verbessert.
Da Menschen in ihrem präfrontalen Kortex ein deutlich dichteres Neuropil aufweisen als Schimpansen, wurde die Hypothese aufgeworfen, dass das Neuropil ein entscheidender Formfaktor für die kognitive Kapazität ist.[1]
Quellen
- ↑ Spocter MA1, Hopkins WD, Barks SK, Bianchi S, Hehmeyer AE, Anderson SM, Stimpson CD, Fobbs AJ, Hof PR, Sherwood CC.: Neuropil distribution in the cerebral cortex differs between humans and chimpanzees. J Comp Neurol. 2012 Sep 1;520(13):2917-29. doi: 10.1002/cne.23074.
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