Neuroblastoma in situ
Definition
Neuroblastoma in situ bezeichnet mikroskopisch nachweisbare, unreife neuroblastische Zellnester, die unterhalb des klinischen Nachweislimits liegen und keine invasiven Tumoreigenschaften zeigen. Typischerweise werden diese Zellansammlungen zufällig im Nebennierenmark oder entlang des sympathischen Nervensystems bei Autopsien von Säuglingen gefunden.
Merkmale
Histologisch zeigen sich bei einem Neuroblastoma in situ sehr kleine, nicht-infiltrierende neuroblastische Zellinseln. Es findet sich kein makroskopisch sichtbarer Tumor und keine Metastasierung. In der Bildgebung ist keine Raumforderung erkennbar. Im Urin ist kein erhöhter Katecholaminspiegel nachweisbar (im Gegensatz zum manifesten Neuroblastom der Nebenniere).
Klinische Bedeutung
Das Neuroblastom in situ entsteht aus pluripotenten embryonalen Vorläuferzellen des sympathischen Nervensystems. Es gilt als präklinische, nicht-progrediente Vorstufe, die in der Mehrzahl der Fälle nie zu einer klinisch relevanten Erkrankung führt.
Quellen
- Sergi, In Situ Neuroblastoma: The Intriguing “Tumor” of Neuroectodermal Origin and the Putative Cancer Stem Cells, Advancements in Cancer Research, 2023