Negative Kindheitserfahrung
Englisch: adverse childhood experience, ACE
Definition
Negative Kindheitserfahrungen beziehen sich auf belastende oder traumatisierende Ereignisse, die während der frühen Kindheit auftreten.
Beispiele
Zu den negativen Kindheitserfahrungen zählen:
- Kindesmisshandlung
- Gewalt zwischen den Eltern
- Drogenabusus in der Familie
- Verlust von Elternteilen
Auswirkungen
Negative Kindheitserfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern haben, die sich auch im Erwachsenenalter fortsetzen können. Eine große Anzahl von Studien hat gezeigt, dass derartige Erfahrungen das Risiko für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen erhöhen, darunter psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen, aber auch somatische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele dieser Erkrankungen sind mit einer verkürzten Lebenserwartung verknüpft.
Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass negative Kindheitserfahrungen die Entwicklung des Gehirns beeinflussen können und zu Veränderungen in bestimmten Gehirnarealen (z.B. Hippocampus, präfrontaler Kortex und Amygdala) führen, die mit Stressbewältigung und Emotionsregulation verbunden sind. Diese Veränderungen können wiederum das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.
Quellen
- Felitti et al. Relationship of childhood abuse and household dysfunction to many of the leading causes of death in adults. The Adverse Childhood Experiences (ACE) Study, Am J Prev Med, 1998
Artikel wurde in Kooperation mit der Medizinischen Kinderschutzhotline erstellt. |
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