Nasenabstrich
Definition
Unter einem Nasenabstrich versteht man die Entnahme von Körpermaterial (Abstrich) aus der Nase - in der Regel für den mikrobiologischen Erregernachweis (z.B. MRSA).
Durchführung
Für die Durchführung eines Nasenabstrichs wird ein steriler Tupfer (Wattestäbchen) verwendet.
- Tupfer mit steriler Kochsalzlösung anfeuchten, falls die Nase trocken ist
- für jeweils fünf Sekunden beide Nasenvorhöfe rotierend abstreichen
- Tupfer in das Transportmedium hineinstecken und beschriften
Da der Nasenabstrich nur Informationen über die Keimbesiedlung der vorderen Nasenabschnitte liefert, wird er in der Regel mit einem Rachenabstrich kombiniert. Dadurch erhöht sich die Nachweisrate von pathogenen Erregern. Bei Atemwegsinfekten ist auch die Entnahme eines nasopharyngealen Abstrichs mit einem flexiblen Abstrichtupfer üblich.
Hintergrund
Je nach Zielsetzung wird ein Nasenabstrich unterschiedlich ausgeführt. Die MRSA-Besiedlung lässt sich am besten in den Nasenvorhöfen nachweisen. Für eine Pertussis-Diagnostik ist dagegen ein hoher Nasenabstrich erforderlich.
Für kulturelle Untersuchungen von Bakterien werden Abstrichtupfer mit Nährmedium benötigt, für molekulargenetische Methoden sind Nährmedien dagegen eher störend. Hierfür gibt es spezielle Probenträger. Die Molekulargenetik ist die Standarduntersuchung zum Beispiel bei Verdacht auf Influenza.
Forschung
Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass ein Nasenabstrich auch zur Diagnose einer Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung beitragen kann, da der Prionengehalt des Riechepithels erhöht ist.[1]