Nanobody
Synonyme: Einzeldomänenantikörper, Nanoantikörper
Englisch: single-domain antibody
Definition
Nanobodies sind rekombinante, antigenspezifische Antikörper, die nur aus einer einzigen Domäne bestehen. Sie wurden abgeleitet aus natürlich vorkommenden Schwere-Ketten-Antikörper. Aufgrund ihrer geringen Größe und bieten sie einige Vorteile gegenüber konventionellen Antikörpern.
Hintergrund
Nanobodies entsprechen der variablen Region (VHH) eines Schwere-Ketten-Antikörpers. Dies ist eine einzigartige Antikörperklasse, die in Säugetieren ausschließlich bei den Kameliden vorkommt. Dort sind sie regulärer Teil des adaptiven Immunsystems.
Eigenschaften
Die Größe eines Nanobodies beträgt ca. 12-20 kDA. Dies ist nur ein Zehntel eines konventionellen Antikörpers. Dies ermöglicht auch eine Bindung an schwer zugängliche Epitope, wie dem katalytischen Zentrum eines Enzyms. Nanobodies sind außerdem sehr stabil und leicht mit einem fluoreszenten Label versehbar. Die geringe Größe ermöglicht außerdem eine höhere Auflösung beispielsweise in der Super-Resolution Microscopy.
Herstellung
- Immunisierungs eines Kamelids mittels Injektion des Antigens.
- Nach einer Inkubationszeit werden die Lymphozyten des Tieres isoliert
- Über eine PCR wird die VHH-Region jedes Lymphozyten amplifiziert
- Die amplifizierten Fragmente werden in einen viralen Expressionvektor kloniert und in Bakterien transformiert.
- Dadurch ist eine VHH-Library entstanden, da jeder Virus potenziell ein anderes VHH-Fragment exprimiert.
- Werden diese auf immobilisierte Antigene gegeben, können so Nanobodies mit hoher Affinität identifiziert werden.
- Nach einer DNA-Sequenzierung kann der gewünschte Antikörper rekombinant hergestellt werden.
Quellen
- Hassanzadeh-Ghassabeh, G., Devoogdt, N., De Pauw, P., Vincke, C. & Muyldermans, S. Nanobodies and their potential applications. Nanomedicine (Lond) 8, 1013-1026, doi:10.2217/nnm.13.86 (2013).
- Van Audenhove I, Gettemans J. Nanobodies as Versatile Tools to Understand, Diagnose, Visualize and Treat Cancer. EBioMedicine. 2016;8:40-48.