Nabelschnur-pH-Wert
Synonym: Nabelschnur-pH, Nabelschnurblut-pH
Definition
Unter dem Nabelschnur-pH-Wert versteht man den pH-Wert des Nabelschnurbluts, der unmittelbar postnatal bestimmt wird.
Hintergrund
Neben der klinischen Beurteilung des Neugeborenen, beispielsweise durch den Apgar-Score, erfolgt im Anschluss an die Geburt eine Blutentnahme aus der Nabelschnurarterie. Diese sollte möglichst vor der Lösung der Plazenta durchgeführt werden. Dabei erfolgt eine Bestimmung des Base Excess und des Nabelschnur-pH-Wertes.
Beurteilung
Der Nabelschnur-pH wird wie folgt beurteilt:[1]
- Nabelschnur-pH-Wert: über 7,2 physiologisch
- Nabelschnur-pH-Wert: unter 7,2 Azidose
- Nabelschnur-pH-Wert: unter 7,1 schwere Azidose
Liegt der pH-Wert unter 7,15 sollte dieser innerhalb von 30 Minuten postnatal kontrolliert werden.
Das Vorliegen einer schweren metabolischen Azidose (pH <7,0) im Nabelarterienblut direkt nach der Geburt ist ein Diagnosekriterium für die Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie des Neugeborenen.
Literatur
- Leitlinie Behandlung der neonatalen Asphyxie unter besonderer Berücksichtigung der therapeutischen Hypothermie, abgerufen am 21.02.2022
- Bald et al. Kurzlehrbuch Pädiatrie, Thieme-Verlag, 2012
Quellen
- ↑ Strauss. Postnatale Versorgung des gesunden Neugeborenen, Geburtshilfe Basics, Springer-Verlag, 2006