Myosinbindendes Protein C
Synonyme: Myosin-bindendes Protein C, Myosin-bindendes C-Protein
Englisch: Myosin-binding protein C
Definition
Das myosinbindende Protein C, kurz MyBP-C, ist ein strukturelles und regulatorisches Protein, das zur Familie der Myosin-bindenden Proteine gehört. Es kommt im Sarkomer von Muskelzellen vor und beeinflusst unter anderem die Querbrückenzyklusaktivität.
Genetik
Es existieren drei gewebsspezifische Subtypen:
| Subtyp | Gen | Genlokus | Expression |
|---|---|---|---|
| kardiales MyBP-C (cMyBP-C) | MYBPC3 | 11p11.2 | Kardiomyozyten |
| skelettales MyBP-C (langsam, sMyBP-C) | MYBPC1 | 12q23.2 | Vor allem in langsam zuckenden Skelettmuskeln |
| skelettales MyBP-C (schnell, fMyBP-C) | MYBPC2 | 19q13.42 | Vor allem in schnell zuckenden Skelettmuskeln |
Funktion
MyBP-C befindet sich in der A-Bande des Sarkomers und reguliert die Muskelkontraktion u.a. durch folgende Mechanismen:
- Aktin-Myosin-Interaktion: Durch Bindung an Myosin und Aktin wird die Ausbildung von Querbrücken und damit die Kraftentwicklung beeinflusst.
- Querbrückenzyklus-Kinetik: In phosphorylierter Form (z.B. durch die Proteinkinase A) erhöht MyBP-C die Geschwindigkeit der Querbrückenbildung.
- Strukturgebendes Element: MyBP-C organisiert die laterale Ausrichtung der Myosinfilamente und stabilisiert so das Sarkomer. Man vermutet derzeit (2025) eine analoge Funktion zur Nebulin-Aktin-Interaktion.
Klinik
Mutationen im MYPBC3-Gen sind eine der häufigsten Ursachen der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM).
Artikelinhalt ist veraltet?
Hier melden
Fachgebiete:
Biochemie
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung