Ethambutol
Handelsnamen: Myambutol®, EMB-Fatol®
Englisch: ethambutol
Definition
Ethambutol, kurz EMB, ist ein hochspezialisiertes Antibiotikum aus der Gruppe der Tuberkulostatika. Da es relativ wenig Nebenwirkungen hat und auch gegen Mykobakterien wirkt, die gegen andere Wirkstoffe Resistenzen ausgebildet haben, wird es recht häufig in der Behandlung der Tuberkulose eingesetzt.
Chemie
Ethambutol hat die Summenformel C10H24N2O2 und eine molare Masse von 204,31 g·mol−1.
Wirkmechanismus
Ethambutol wird von der Bakterienzelle aufgenommen und hemmt dort das Enzym Arabinosyltransferase. Es unterbindet dadurch die Entstehung des Zwischenmetaboliten Arabinogalaktose. Damit kann der entscheidende Einbau von Arabinogalactan in die Zellwand des Myobakteriums nicht stattfinden - der Stoffwechsel und die Vermehrung des Bakteriums werden gehemmt. Allerdings können so nur die wachsenden Bakterien angegriffen werden. Die Wirkung ist daher bakteriostatisch.
Pharmakokinetik
Ethambutol hat bei oraler Gabe eine Bioverfügbarkeit von etwa 80%. Die maximale Serumkonzentration wird etwa 2–4 Stunden nach Einnahme erreicht. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, zum kleineren Teil biliär.
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Die Einnahme von Ethambutol kann auf den Nervus opticus toxisch wirken, so dass es zu Sehstörungen kommen kann. Daher ist eine Behandlung mit Ethambutol bei vorliegender Augenerkrankung absolut kontraindiziert.
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