Musculus semispinalis capitis (Veterinärmedizin)
Synonyme: M. semispinalis capitis, durchflochtener Muskel
Definition
Der Musculus semispinalis capitis ist die Fortsetzung des Musculus spinalis et semispinalis thoracis et cervicis auf das Nacken- und Kopfgebiet und zählt damit zur Gruppe der langen Hals- und Rückenmuskeln. Er ist bei allen Haussäugetieren ausgebildet.
Anatomie
Der Musculus semispinalis capitis bedeckt lateral das Vorderende des Musculus spinalis bzw. spinalis et semispinalis thoracis et cervicis, während er selbst lateral vom Musculus longissimus und Musculus splenius überlagert wird.
Verlauf
Der Musculus semispinalis capitis verbindet Kopf und Hals mit der Widerrist- und Rückengegend. Er bildet eine sehr starke Muskelplatte, die zwischen Okziput, Halswirbelsäule und Nackenstrang bzw. medianem Sehnenstreifen eingespannt ist. Beim Fleischfresser, Schwein und weniger deutlich auch beim Wiederkäuer, besteht diese Muskelplatte aus dem dorsalen Musculus biventer cervicis und dem ventral anschließenden Musculus complexus.
Innervation
Die motorische Innervation erfolgt über die Dorsaläste der entsprechenden Lenden-, Brust- und Halsnerven.
Funktion
Bei beidseitiger Kontraktion erfolgt ein Aufrichten und bei einseitiger Kontraktion ein Seitwärtsbiegen von Hals und Kopf. Dieser Muskel hat beim Fleischfresser beim Tragen von Lasten im Fang, beim Schwein beim Wühlen und beim Wiederkäuer beim Hornstoß eine große Bedeutung.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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