Morbus Ahlbäck
nach Sven Ahlbäck, schwedischer Radiologe
Synonym: Morbus Ahlbaeck
Englisch: Ahlbaeck's disease
Definition
Unter einem Morbus Ahlbäck versteht man eine ausgedehnte aseptische Osteonekrose des medialen Femurkondylus im späten Erwachsenenalter.
Ätiologie und Pathogenese
Die Ursache für diese meist einseitig auftretende Erkrankung, konnte noch nicht vollständig geklärt werden.
Beim Morbus Ahlbäck tritt eine Sinterung des nekrotischen Bereiches mit Deformierung der Gelenkfläche auf. Das ist auf die große Ausdehung des Prozesses zurückzuführen und führt zur Ausbildung einer Varusfehlstellung im Kniegelenk. Dieser Krankheitsverlauf steht im Gegensatz zur juvenilen Osteochondrosis dissecans, bei der es im Krankheitsverlauf zur Demarkierung des osteochondronekrotischen Bereiches mit Abstoßung einer Gelenkmaus kommt.
Symptomatik
Die betroffenen Patienten klagen anfangs über diffuse, meist rasch zunehmene Schmerzen im erkrankten Kniegelenk. Im Laufe der Erkrankung verstärkt sich die Bewegungseinschränkung unter Ausbildung einer Varusfehlstellung im Kniegelenk. Der Morbus Ahlbäck verläuft meist rasch progredient.
Diagnostik
Palpatorisch besteht ein unspezifischer Druckschmerz über der Medialseite des Gelenks. Ein Gelenkerguss fehlt zumeist, die Beweglichkeit des Kniegelenks ist frei.
Die Röntgenuntersuchung sichert die Diagnose: im Frühstadium ist die Sklerosierung des osteochondrotisch-veränderten Bereiches nachweisbar, später bricht dieser Bezirk ein und führt zur Verformung der Gelenkfläche.
Therapie
- Die entlastende, kniegelenksnahe valgisierende Umstellungsosteotomie bei gleichzeitiger Aufbohrung der osteonekrotische Areale (Pridie-Bohrungen), liefert auch im Frühstadium der Erkrankung die besten Ergebnisse.
- Bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem Prozess ist ein frühzeitiger Gelenkersatz indiziert.
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