Mikrosomale Antikörper
Definition
Bei den mikrosomalen Antikörpern, kurz MAK, handelt es sich um Autoantikörper gegen Schilddrüsenmikrosomen. Sie gehören zu den Schilddrüsenantikörpern.
Hintergrund
Schilddrüsenmikrosomen sind integrale Membranproteine, die in der apikalen Plasmamembran verankert sind. Ein Bestandteil der Mikrosomen ist die Thyreoperoxidase. Zur Diagnostik einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung können sowohl TPO-Antikörper als auch MAK bestimmt werden. Jedoch sind die MAK weniger spezifisch, da sie sich gegen mehrere Proteine aus der mikrosomalen Fraktion richten.
Labormedizin
Material
Für die Bestimmung der mikrosomalen Antikörper im Blut wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereich
Wert | Interpretation |
---|---|
< 100 U/ml | negativ |
100 bis 150 U/ml | grenzwertig |
> 150 U/ml | positiv |
Der Referenzbereich ist methodenabhängig und sollte dem jeweiligen Befundausdruck entnommen werden.
Interpretation
In folgenden Fällen lassen sich MAK nachweisen:
- Hashimoto-Thyreoiditis: 60 bis 90% der Fälle
- Primäres Myxödem: 40 bis 70% der Fälle
- Morbus Basedow: 60 bis 70% der Fälle
- Postpartale Thyreoiditis: 50 bis 70% der Fälle
- Zytokininduzierte Thyreoiditis: 30 bis 40% der Fälle
- Subakute Thyreoiditis de Quervain: <5% der Fälle
- Autonomie der Schilddrüse: ca. 5% der Fälle
- Normalpersonen, euthyreote Struma: ca. 5% der Fälle
Da ein positiver Befund bei 5% der Normalbevölkerung vorkommt, ist dies kein Beweis für das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung. Der Antikörpernachweis sollte nur im Zusammenhang mit weiterführender Diagnostik (Bestimmung weiterer Schilddrüsenhormone, Sonographie und Schilddrüsenszintigraphie).
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 27.04.2021
um diese Funktion zu nutzen.