Mikrokristalline Cellulose
Synonym: mikrokristalline Zellulose
Englisch: microcrystalline cellulose
Definition
Mikrokristalline Cellulose, kurz MCC, ist eine aufgereinigte Form der Cellulose, die durch die Verarbeitung von Cellulose mit Mineralsäuren (z.B. Salzsäure) hergestellt wird. Mikrokristalline Cellulose ist einer der häufigsten Füllstoffe bei der Herstellung von Tabletten und Kapseln. Der pharmazeutische Hilfsstoff ist chemisch identisch mit Cellulose, zeigt jedoch bessere physikalische Eigenschaften.
Chemie
Mikrokristalline Cellulose hat eine identische chemische Struktur wie Cellulose, jedoch ist sie durch die Behandlung mit Mineralsäuren teilweise depolymerisiert und weist so eine kleinere molare Masse (ca. 220 000 g/mol) auf. Außerdem zeigt sie eine höhere Kristallinität und ist deshalb aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften leichter bei der Tablettenherstellung zu verarbeiten, z.B. im Hinblick auf die Fließfähigkeit.
Der Hilfsstoff liegt als weißes Pulver vor, das eine feine, körnige Struktur aufweist. MCC ist unlöslich in Wasser und vielen organischen Lösemitteln. Die Dichte liegt zwischen 1,512 bis 1,668 g/cm3. Die Schüttdichte und die Stampfdichte sind deutlich niedriger und sehr stark vom vorliegenden Typ abhängig. Der Schmelzpunkt liegt bei 260 bis 270 °C.
Anwendung
Mikrokristalline Cellulose ist ein häufiges Füllmittel bei der Herstellung von Tabletten und Kapseln. MCC erzeugt härtere Tabletten als alle anderen Hilfsstoffe.
Toxizität
MCC wird nicht resorbiert und ist nicht toxisch.
Quellen
- Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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