Mikroinstabilität der Hüfte

Eine Mikroinstabilität der Hüfte entwickelt sich aufgrund von Formstörungen des Hüftgelenks (Hüftdysplasien) oder einer Schwäche des Kapsel-Band-Apparats.

Patienten mit Bindegewebserkrankungen wie dem Ehlers-Danlos-Syndrom oder Marfan-Syndrom sind für eine Mikroinstabilität der Hüfte prädisponiert. Hier liegt eine abnorme Kollagenbildung vor, die eine Laxizität des Kapsel-Band-Apparats verursacht.

Eine posttraumatische Mikroinstabilität wird durch Traumata ausgelöst, die zu einer Läsion der Kapsel-Band-Strukturen führen. Eine wichtige Ursache sind dabei Mikrotraumata in Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten. Auslöser sind Sportarten, die zu einer wiederholten Rotation des Hüftgelenks und einer axialen Belastung führen, wie beispielsweise Eiskunstlauf, Ballett, Fußball, Gymnastik oder Golf.

Die Diagnose einer Mikroinstabilität wird anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt. Klinische Tests sind der AB-HEER-Test und der HEER-Test. Zusätzlich erfolgt eine Bildgebung. Hinweis auf eine Mikroinstabilität der Hüfte ist das Cliff Sign, das durch einen steilen Abfall des Hüftkopfes zum Oberschenkelhals hin gekennzeichnet ist. Dadurch kommt es zum Verlust der normalen Sphärizität des Hüftkopfes.

Die Therapie besteht in erster Linie aus Physiotherapie und einer Stärkung der periartikulären Muskulatur. Darüber hinaus sollte eine Anpassung des Trainings erfolgen. Sekundär kommen operative Behandlungsmöglichkeiten infrage.

• Richter D.L. et al., Athletic Injuries of the Hip, An Issue of Clinics in Sports Medicine, 2021, Niederlande, Elsevier Health Sciences
• Koh J. et al., Orthopaedic Biomechanics in Sports Medicine, 2021, Schweiz, Springer International Publishing
• Dangin A. et al., Microinstability of the Hip: A Review, Orthop Traumatol Surg Res, 2016, 102(8S), S301-9
• Kalisvaart, Safran. Microinstability of the hip—it does exist: etiology, diagnosis and treatment, Journal of Hip Preservation Surgery, 2015